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Newsroom – Markus Wiegand

Geht Finanzminister Christian Lindner in seiner Politpension zum Schweizer Ringier-Verlag?

Geht Finanzminister Christian Lindner in seiner Politpension zum Schweizer Ringier-Verlag? Christian Lindner (Foto: Bundesministerium der Finanzen)

Lindner feierte zuletzt in Zürich bei der Jubiläumsfeier der Ringier Journalistenschule. Auffällig war, wie gut der Politiker im Schweizer Medienhaus heute schon vernetzt ist. Aus der neuen „kress pro“-Kolumne.

Berlin – Auszug aus der Kolumne „Aus unseren Kreisen“ im aktuellen „kress pro“:

Wenn wir mal davon ausgehen, dass die Planstelle als Bundesfinanzminister spätestens nach den Bundestagswahlen im kommenden Jahr von jemand anderem besetzt wird, hätte Christian Lindner zumindest Zeit für andere Aktivitäten.

 

Eine Option im Zuge einer beruflichen Neuorientierung könnte das Schweizer Medienunternehmen Ringier werden. Zum Unternehmen pflegt der Politiker bereits heute beste Kontakte. Bei der Jubiläumsfeier der Ringier Journalistenschule Mitte September konnte man das vor Ort besichtigen. So hielt Lindner eine schmissige Rede, die der Schweizer Branchendienst „Persönlich“ treffend so zusammenfasste: „Er sprach so brillant, dass man anschliessend nicht so richtig wusste, was er genau meinte.“

 

Als Deutscher durfte man sich wundern, dass der Minister angesichts der Probleme in der Regierung überhaupt Zeit für den Ausflug fand, zumal wenige Tage später in Brandenburg eine wichtige Landtagswahl stattfand.

 

Auffällig war, wie gut Lindner im Schweizer Medienhaus heute schon vernetzt ist. Er duzte die gesamte Spitze des Hauses von „Michael“ (Ringier) über „Marc“ (Walder) bis hin zu „Hannes“ (Britschgi, ein in der Schweiz bekannter Journalist, ehemals Leiter der Journalistenschule).

 

Das animierte etliche Gäste der Jubiläumsfete zum Tuschelthema des Abends: Lindner werde Ringier nach seinem Abschied als Minister wohl häufiger zu Diensten sein, hieß es. Schließlich hat Ringier eine gewisse Tradition in diesem Feld und hatte 2005 Ex-Kanzler Gerhard Schröder als Berater verpflichtet.

Der übrigens arbeitet ja nicht mehr für das Schweizer Medienunternehmen. Nach dem Überfall von Russland auf die Ukraine war der Altkanzler zur Belastung für das Haus geworden.

 

Wie es der Zufall so wollte, sprach Schröder übrigens am selben Abend wie Lindner in Zürich. Allerdings nicht bei seinen alten Freunden von Ringier. Er war der Einladung der rechtsbürgerlichen „Weltwoche“ in der Schweiz gefolgt, die das noch am selben Abend genüsslich per Pressemitteilung verbreitete. Im Interview mit Chefredakteur und Verleger Roger Köppel sagte Schröder seine Meinung zu den großen Themen: Krieg in der Ukraine und Migration in Deutschland.

 

Die Top-Themen im neuen „kress pro“:

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