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Was will „Nius“-Gründer Frank Gotthardt?

Was will „Nius“-Gründer Frank Gotthardt? Frank Gotthardt (Foto: CGM)

Markus Wiegand beschäftigt sich in seiner „kress pro“-Kolumne auch damit, dass Nius mit seinen schrillen Tönen die größte Schnittmenge mit der AfD hat, Gotthardt sich aber für die CDU engagiert und dort lange im Wirtschaftsrat aktiv war.

Berlin – „Nius“-Investor Frank Gotthardt macht sich rar in den Medien. Mitte Februar sprach er ausnahmsweise im Podcast „Rund ums Eck – der Koblenz Podcast“ über die Neugründung „Nius“, an deren Spitze Ex-„Bild“-Chef Julian Reichelt steht. Chefredakteur Markus Wiegand analysiert in seiner „kress pro“-Kolumne Gotthards Engagement:

 

Zur politischen Positionierung sagte der erfolgreiche Medizintechnik-Unternehmer: „Die neue Mitte ist ja links, insofern müssen wir ja rechts von der Mitte sein. Also in einem Gefüge von vor 30 Jahren wären wir in der Mitte gewesen. Heute sind wir rechts von der Mitte, weil die Mitte nach links gedriftet ist.“

 

Dem kann man sich anschließen oder auch nicht. Wirklich rätselhaft ist aber, dass „Nius“ mit seinen schrillen Tönen die größte Schnittmenge mit der AfD hat, Gotthardt sich aber für die CDU engagiert und dort lange im Wirtschaftsrat aktiv war.

 

Wie weit rechts „Nius“ nach Nutzern fischt, sorgte intern schon für Spannungen. Im vergangenen Jahr etwa hatte das Portal Jan Fleischhauer verpflichtet, der gerne auch mal mit dem Florett für seine Ansichten streitet. Seine Argumente sinken jedenfalls nicht unter die Peinlichkeitsschwelle, was man von „Nius“ nicht behaupten kann. Das Ergebnis: Reichelt ist noch da, Fleischhauer war schon wieder weg, ehe es losging.

 

Aus CDU-Kreisen hat man bisher keine laute Kritik an Gotthardt vernommen. Der Unternehmer hat aber noch eine andere Leidenschaft. Er besitzt die „Kölner Haie“, die gemessen an den Zuschauern populärste deutsche Eishockeymannschaft – und bekannt für Offenheit und Toleranz. Inklusive Regenbogenfahne und Solidarität mit Flüchtlingen. Nicht unbedingt der Markenkern von „Nius“.

 

„Es wird keine Marketingmaßnahmen von ,Nius‘ bei den Kölner Haien geben“, zitiert die FAS den Club im März. In Fanforen sorgt das Medien-Engagement des Club-Eigners für Diskussionen. Die Anhänger haben ein feines Gespür. Da passt was nicht zusammen: Das, wofür Gotthardt bisher als CDU-Politiker und Unternehmer stand, und das, was „Nius“ so alles schreibt.

 

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