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Streik bei der „Süddeutschen Zeitung“: Was sich die Journalistengewerkschaft wünscht

Und wie lange der Streik dauern wird.

München – Die Redakteurinnen und Redakteure der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) sind für 48 Stunden in den Streik getreten. Hintergrund sei der „festgefahrene Tarifkonflikt mit dem Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger“, informiert die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju).

 

Die Gewerkschaften, darunter die dju in ver.di und der Bayerische Journalistenverband (BJV), fordern eine Tariferhöhung von 12 Prozent bei einer Laufzeit von einem Jahr, rückwirkend ab Mai 2024.

 

Das Angebot der Verleger sieht dagegen eine dreistufige Gehaltserhöhung vor: 120 Euro ab Januar 2025, gefolgt von 1,5 Prozent im Jahr 2026 und 1 Prozent 2027, bei einer Laufzeit bis Ende 2027. Besonders umstritten sei der Plan, die bisherigen automatischen Gehaltssteigerungen an verpflichtende, eigenfinanzierte Weiterbildungen zu koppeln, so die dju.

 

Die Gewerkschaften kritisieren diese Vorschläge scharf. Martin Mühlfenzl, Sprecher der ver.di-Betriebsgruppe der SZ, warnt, dass dies die demokratische Pressearbeit gefährde, da es immer schwieriger werde, den Journalistenberuf unter den aktuellen Bedingungen auszuüben. Franz Kotteder, dju-Landesvorsitzender, bezeichnet das Angebot der Verleger als „grotesk“ angesichts der hohen Inflation. Er und Ertunç Eren, Fachsekretär für Medien im ver.di Bezirk München, betonen, dass besonders junge Kolleg*innen vor finanziellen Herausforderungen stünden und sich vom Beruf abwendeten.