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KNA

Springers „Bild“ tritt aus Verlegerverband aus

Dem Springer-Konzern wird die Mitgliedschaft im BDZV zu teurer. Der Schritt zum Jahresende reißt ein Loch in die Kasse des Verbands. Andere Springer-Titel wie die „Welt“ bleiben aber Mitglied.

Berlin (KNA) – Die zum Medienkonzern Axel Springer gehörende „Bild“-Gruppe kehrt dem Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) den Rücken. Damit verliert der BDZV eine wesentliche Finanzquelle. Wie eine BDZV-Sprecherin dem KNA-Mediendienst am Freitag bestätigte, soll der Austritt zum Jahresende vollzogen werden. Zuerst hatte der Fachdienst Medieninsider berichtet.

 

Springer bleibt demnach aber über den Hamburger Landesverband sowie die Springer-Titel „Welt“ und Business Insider im BDZV. Außerdem werde die im Februar gestartete deutsche Ausgabe von Politico als Mitglied in den Verband eintreten.

 

Der Konzern begründete den Austritt der „Bild“-Gruppe mit den hohen anfallenden Kosten. Die Mitgliedsbeiträge im BDZV sind nach Auflagen gestaffelt. Der Verband erklärte, man bedauere den Schritt. „Axel Springer wird über den Hamburger Landesverband (ZVH) weiterhin im BDZV vertreten sein und aktiv an der Interessenvertretung für die Digitalpublisher und Zeitungshäuser mitwirken“, sagte die Sprecherin.

 

Springer-Chef war bis 2022 BDZV-Präsident

Der BDZV schätze „die Zusammenarbeit mit Axel Springer und freut sich auf die gemeinsame Bewältigung künftiger Herausforderungen“. Zu Berichten, nach denen dem BDZV durch den Austritt künftig rund 500.000 Euro pro Jahr fehlen, wollte sich der Verband nicht äußern.

 

Bis 2022 war der BDZV sogar besonders eng mit Springer verbunden. Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner stand seit 2016 als Präsident an der Spitze des Verbands. Eigentlich bis 2024 gewählt, trat er vorzeitig im Herbst 2022 ab. „Um stärker die Interessen kleinerer und mittelgroßer, regionaler und lokaler Verlage zu vertreten, braucht es eine Person beziehungsweise Konstellation an der Spitze, die nicht für ein großes, internationales und sehr digitales Verlagshaus steht“, erklärte Döpfner damals zur Begründung.

 

Mit Döpfners Rücktritt änderte der BDZV seine Führungsstruktur. Der Verband wird heute von einem dreiköpfigen Vorstand unter Führung von BDZV-Hauptgeschäftsführerin Sigrun Albert geleitet.