Vermischtes
Newsroom – Kathi Preppner

Wie sich Ranga Yogeshwar gegen Fake-Anzeigen mit seinem Namen wehrt

Wie sich Ranga Yogeshwar gegen Fake-Anzeigen mit seinem Namen wehrt Ranga Yogeshwar (Foto: privat)

Immer wieder tauchen gefälschte Werbeanzeigen mit dem Bild des Wissenschaftsjournalisten auf – oft auf bekannten Medienseiten. Er will das nicht länger hinnehmen und fordert Konsequenzen von den Plattformen, die an diesen Anzeigen mitverdienen.

Berlin – Ranga Yogeshwar taucht immer wieder in gefälschten Anzeigen auf, die auf betrügerische Websites verlinken. Der Wissenschaftsjournalist und frühere „Quarks“-Moderator will das nicht einfach hinnehmen. Er plant, die Medienhäuser, die unwillkürlich mit diesen Anzeigen Geld verdienen, zur Verantwortung zu ziehen, sagt er im Interview mit Kathi Preppner für das aktuelle „medium magazin“.

 

Seit einiger Zeit kursiert auf verschiedenen Medienseiten eine gefälschte Anzeige mit einem Foto von Ihnen, die es ähnlich auch mit anderen Prominenten gibt: „Tragischer Verlust für Deutschland“ steht über dem Bild. Wann haben Sie diese Anzeige zum ersten Mal gesehen?

Ranga Yogeshwar: Das war vor zwei oder drei Jahren. Ein Bekannter schickte mir über Whatsapp einen Screenshot davon. Ich bekomme auch immer wieder E-Mails, in denen mich Kollegen oder Nutzer fragen: Ist das echt? Da stimmt doch etwas nicht. Zuerst sieht man eine Anzeige mit einem nicht sehr schmeichelhaften Bild von mir. Und dann klicken viele Menschen darauf, denn man könnte ja denken, ich sei womöglich gestorben.

 

Anschließend öffnet sich eine Seite, die aussieht wie von der „Tagesschau“. Was steht dort?

In der Überschrift heißt es: „Die Deutsche Bundesbank verklagt Ranga Yogeshwar wegen seiner Äußerungen im Live-TV. Jeder in Deutschland sollte die Wahrheit kennen“. Es folgt ein komplett ausgedachter Bericht über eine vermeintliche TV-Sendung mit Fotos aus einer Talkshow von Markus Lanz, inklusive gefälschter Unterhaltung zwischen ihm und mir, in der ich eine Krypto-App empfehle. Anschließend heißt es, die „Tagesschau“ habe die App selbst getestet und viel Geld damit verdient. Wenn man bis ganz nach unten scrollt, gibt es eine weitere Falle: einen Button, über den man zu der App gelangt. Das ist Betrug von vorn bis hinten. Ich habe das alles komplett gescreenshottet, denn die Seiten und auch die Anzeigen, die auf sie verlinken, sind meist schnell wieder gelöscht.

 

Bis sie anderswo wieder auftauchen.

Genau. Manche haben mir geschrieben, dass sie die Anzeige auf der Website des „Spiegels“ gefunden haben, andere sagen, sie haben sie bei „Bild“ oder anderen Portalen gesehen. Das geht quer durch alle Medien. Das System ist auch nicht neu, das läuft schon länger. Es handelt sich um Fake-Anzeigen und dahinter stecken kriminelle Strukturen, denn es gibt Menschen, die auf diesen Bluff hereinfallen und am Ende Geld verlieren. Wir dürfen nicht zulassen, dass Medien wie der „Spiegel“ oder „Bild“ als Steigbügelhalter für derartig kriminelle Machenschaften herhalten. Diesen Konsens sollte es geben.

 

Glauben Sie, dass es ein Problembewusstsein dafür gibt?

Nein, nicht wirklich. Für Medienprofis ist vielleicht klar, dass es sich hierbei um Fake-Werbung handelt, doch es gibt zu viele ahnungslose Nutzer, die darauf hereinfallen. Das will ich nicht akzeptieren.

 

Haben Sie schon versucht, dagegen vorzugehen?

Ich habe letztes Jahr hier in Siegburg Strafanzeige erstattet. Der zuständige Kriminalkommissar im Bereich Cyberkriminalität, ein sehr netter Mitarbeiter, hat daraufhin den „Spiegel“ angeschrieben. Angeblich arbeitet man dort gemeinsam mit anderen Medienhäusern an entsprechenden Schutzmaßnahmen, man tue alles, um das Problem in den Griff zu bekommen. Im konkreten Fall habe man den Geschäftspartner, der die Anzeigen ausliefert, informiert – und die Anzeige sei anschließend blockiert worden, auch die gefälschte „Tagesschau“-Seite sei nicht mehr abrufbar.

 

Damit ist das Problem aber nicht aus der Welt geschafft.

Nein, schließlich tauchen sowohl die Anzeige als auch die Webseite ein paar Tage später woanders wieder auf. Der Kommissar schrieb mir jedoch Mitte Dezember, damit seien die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen. Für mich ist das inakzeptabel.

 

Was wollen Sie jetzt unternehmen?

Die Strafanzeige liegt nun bei der Staatsanwaltschaft Bonn … 

 

Das ganze Interview mit Ranga Yogeshwar können Sie im neuen „medium magazin“ lesen.