Vermischtes
Newsroom – Markus Trantow

Olaf Scholz nennt „Bild“ „Presseabteilung der CDU“

Olaf Scholz nennt „Bild“ „Presseabteilung der CDU“ Olaf Scholz (Screenshot: „Hamburger Abendblatt“)

Wie der amtierende Bundeskanzler diesen ungewöhnlichen Angriff auf eine Tageszeitung begründet. Warum Scholz öfter als alle vier Jahre einmal zornig ist.

Hamburg – Olaf Scholz schießt gegen seinen Kontra­henten Friedrich Merz und die „Bild“-Zeitung, fasst Markus Trantow ein Interview des „Hamburger Abendblattes“ mit dem Bundeskanzler zusammen. In dem Gespräch mit Chef­redakteur Lars Haider nennt der Scholz Springers Boulevard-Blatt „die Presse­abteilung der CDU“. Als Beleg dient ihm die Beobachtung, dass Verhandlungs-Positionen von Merz bereits im Vor­feld von politischen Gesprächen öffentlich in Zeitungen als un­ver­handelbar nach­zu­lesen gewesen seien, mit denen Merz „eng kooperiert“: „Da gibt’s ja eine mit vier Buch­staben – Presseabteilung der CDU.“ Dabei sei es um Ver­hand­lungen zwischen der Regierung und der Union in Fragen der Migrations­politik gegangen.


Im weiteren Gespräch zwischen Haider und Scholz geht es stellen­weise um politische Kommunikation. So erklärt der Kanzler, dass er bei der öffent­lichkeits­wirk­samen Ent­lassung von FDP-Chef Christian Lindner als Finanz­minister keines­wegs „beleidigt“ oder „hysterisch“ gewesen sei: „Ich war zornig.“ Auf Nach­frage erklärt Scholz, dass er durch­aus öfter als alle vier Jahre einmal zornig werde – „aber Sie bekommen das nicht immer mit“.

 

Im Zusammen­hang mit der Frage nach einer Absenkung des Wahl-Alters für die Bundes­tags­wahl auf 16 Jahre, die der Kanzler befür­wortet, spricht er auch über die heute fragmentiertere Medien­land­schaft. Es würden nicht mehr alle Menschen Zeitungen lesen und Radio hören, zudem gebe es „unglaub­lich viele soziale Medien“. „Es ist schwer hinzu­kriegen, dass man mit allen im Gespräch ist. Das war schon mal ein­facher. Aber das ist etwas, da müssen wir einen Weg finden, wie das gelingt. Ohne, dass wir Kultur­pessimisten werden.“