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Gordon Repinski: „Der Herdentrieb ist ein Fakt“

Gordon Repinski: „Der Herdentrieb ist ein Fakt“ Gordon Repinski (Foto: Anne Hufnagel)

Kaum jemand kennt den Berliner Betrieb besser als er. Jetzt wechselte der 46-Jährige von „The Pioneer“ zum Konkurrenten „Politico“ – und verrät, wie er den politischen Medienmarkt aufrütteln will.

Berlin – Der studierte Volkswirt und ehemalige Entwicklungshelfer hat schon so einige Medien nach vorne gebracht. Nach der Ausbildung an der DJS folgten zunächst Korrespondentenstellen in Berlin (taz) und Washington („Der Spiegel“). Dann ging es zum RND, wo Repinski 2018 stellvertretender Chefredakteur wurde. 2020 wechselte er in gleicher Position zu „The Pioneer“. 2024 beginnt er als Executive Editor bei der Springer- Tochter „Politico“, wo er unter anderem die deutsche Version des Newsletter-Flaggschiffs „Playbook“ verantworten wird. Das aktuelle „medium magazin“ stellt ihn mittels Fragebogen vor.

 

Glückwunsch zur neuen Stelle! Zufall oder doch nicht, dass auch Michael Bröcker die „Pioneer“- Chefredaktion verlässt?

Gordon Repinski: Dass es exakt zeitgleich passiert, ist Zufall. Aber dass es zwei umtriebige Chefredakteure nach vier Jahren Start-up reizt, mit dem gesammelten Wissen noch einmal selbst eine neue Marke aufzubauen, finde ich keine Überraschung. Ich hatte eine sensationelle Zeit bei „Pioneer“.

 

Was wird das „Playbook“ können, was das „Hauptstadt Briefing“ nicht kann?

Das „Hauptstadt Briefing“ war zum Startzeitpunkt der erste politische Newsletter mit exklusiven Geschichten in Deutschland. Für Mick und mich war das wie für Heike Makatsch Viva. Das „Playbook“ ist die Mutter aller Politiknewsletter – und der Start in Berlin ist überfällig. Denn es wird Zeit, dass wir unseren Blick weiten und verstehen, was in Brüssel, Washington und Paris über uns gedacht wird. Niemand kann das besser als „Politico“ mit seinem einzigartigen internationalen Netzwerk.

 

Wovon bräuchte es mehr im deutschen Politikjournalismus?

Optimismus, Unternehmergeist, den Glaube an die unendlichen Chancen, die der Journalistenberuf mit sich bringt. Und es braucht mehr Individualität, Kreativität und Mut: Der Herdentrieb ist ein Fakt – gerade bei gestandenen Reportern beobachte ich das oft.

 

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