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Freundin-Doppelspitze: Es gibt Momente, an denen man einfach nicht mehr kann. Und dann ist die andere da

Freundin-Doppelspitze: Es gibt Momente, an denen man einfach nicht mehr kann. Und dann ist die andere da Mateja Mögel und Anke Helle

Sie haben sogar eine gemeinsame E-Mail-Adresse: Burdas „Freundin“-Chefredakteurinnen Mateja Mögel und Anke Helle glauben an einen kooperativen Führungsstil. Im „kress pro“-Interview sagen sie, warum das Thema Doppelspitze für sie ein zukunftsfähiges Arbeitsmodell ist, das sie vorleben wollen.

Berlin – Seit beinahe einem Jahr stehen Mateja Mögel und Anke Helle als Chefredakteurinnen an der Spitze der „Freundin“. Die beiden sind Freundinnen, kennen sich lange und haben sogar eine gemeinsame E-Mail-Adresse. 

 

Frau Helle und Frau Mögel, als Sie vor beinahe einem Jahr als neue „Freundin“-Chefredakteurinnen vorgestellt wurden, hieß es, Sie seien so etwas wie Freundinnen. Hält es so eine Freundschaft aus, wenn man gemeinsam eine Redaktion steuert?

Mateja Mögel: Wir zwei verbringen sehr viel mehr Zeit miteinander als mit irgendjemand anderem – sogar mehr als mit unseren Männern. Wir haben eben eine sehr bedeutende Marke mit vielen Entscheidungen übernommen. Deswegen gibt es einen sehr engen Austausch zwischen uns. Wenn man Freundschaft so definiert, dass man sich viel sieht sowie ehrlich und offen miteinander umgeht, dann sind wir jetzt noch bessere Freundinnen. 

 

Trotz aller Spannungen, die eine Doppelspitze mit sich bringen kann? 

Mögel: Der offene Umgang miteinander, der intensive Austausch, das Denken aus dem Team heraus und nicht von der Spitze herab: All das leben wir, und es ist der Grund, warum wir uns für diese Konstruktion entschieden haben. Im Alltag sagt ja schon die Tatsache, dass wir zu zweit auftreten, dass wir bei der „Freundin“ teamorientiert arbeiten wollen. Wir schaffen das sehr gut. Auch im Gespräch können wir uns gut zurücknehmen. Wenn eine von uns eine Entscheidung getroffen hat, ist die andere schlau genug, da nicht noch etwas oben draufzusetzen. Wenn sie etwas anders sieht, diskutieren wir das untereinander vorab aus. So kann man dann rasch zum nächsten wichtigen Schritt übergehen. 

Anke Helle: Wir haben uns in Entwicklungsredaktionen für Burda kennengelernt und schon damals rasch gemerkt, dass wir gut zueinander passen. Ich denke, wir ergänzen uns gut in dem, was wir können, obwohl wir als Typ und von unserer beruflichen Herkunft her unterschiedlich sind. In den vergangenen Monaten hat sich das sehr bestätigt: Wenn es darauf ankommt, sind wir einer Meinung. Wir mussten allerdings auch lernen, mit einer Stimme zu sprechen. Das gelingt zum Beispiel durch eine gemeinsame E-Mail-Adresse. 

 

Tatsächlich? Das ist ja ein doch recht weitreichender Schritt der Vertraulichkeit.

Helle: Ja, aber genau dieses Vertrauen braucht es, um wirklich als Doppelspitze arbeiten zu können. Alle Anfragen und Themen landen bei uns beiden. Eine von uns beiden reagiert jeweils darauf – und dann steht diese Antwort.

Mögel: Wir kommunizieren das auch nach außen und im Haus nach oben oder unten: Wenn eine von uns beiden antwortet, dann gilt das! Alles andere machen wir untereinander aus. 

 

Ihnen muss die Redaktion also nicht zwei Titelgeschichten- und Cover-Entwürfe je nach Gusto vorlegen? 

Mögel: Natürlich nicht. Und gerade in solchen Grundsatzentscheidungen sind wir uns erstaunlich einig. Es herrschte von Beginn an Klarheit, in welche Richtung die „Freundin“ mit uns gehen soll. Und wir sind ehrlicherweise bis heute selbst immer wieder erstaunt, wie eindeutig wir in den meisten Fragen beieinander sind. 

 

Es kann ja auch ein gewisser Luxus sein, nicht alle Entscheidungen bis ins letzte Detail allein verantworten zu müssen. Wie haben Sie sich denn die Aufgaben inhaltlich aufgeteilt? 

Mögel: Das wird sich noch ergeben. Wir haben für den Anfang gesagt, dass wir beide alles zu 100 Prozent gemeinsam machen. Nur so kann auch tatsächlich mal die eine die andere vertreten, wenn sie vielleicht einmal früher nach Hause zu den Kindern geht. Wir sind beide Mütter. Die Grundidee ist, dass wir unsere Kinder auch sehen können, obwohl zu unserer Arbeit viele Abend- und Wochenend-Termine gehören. Das bedeutet aber auch, dass die Kollegin stets in allen Themen drin sein muss. Wir stehen vor der Herausforderung, Strukturen und Workflows zu schaffen, die es erlauben, dass jede von uns zu jeder Zeit über alles im Bilde sein kann. Egal von wo. Wenn eine ausfällt, kann die andere komplett einspringen. Langfristig möchten wir uns noch stärker aufteilen, um die Arbeitsbelastung besser zu verteilen.

 

Tipp: Das komplette Interview mit den „Freundin“-Chefredakteurinnen können Sie in „kress pro“ lesen.