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dpa

„FAZ“ testet Zustellung ihrer Sonntagszeitung bereits am Samstag

Ein Grund für den Test sind zunehmende Schwierigkeiten bei der Zustellung am Sonntag. Zudem sollen die Abonnenten am Wochenende mehr Zeit haben, die Zeitung zu lesen.

Frankfurt/Main (dpa) − Ein Teil der Abonnenten der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS) erhält ab Anfang August in einem Markttest das Blatt bereits am Samstag. Das Pilotprojekt startet in zwei Städten, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ ankündigte. Dem Vernehmen nach soll es sich um Mannheim und Koblenz handeln.

 

Ein Grund für den Test sind zunehmende Schwierigkeiten bei der Zustellung am Sonntag. Zudem sollen die Abonnenten am Wochenende mehr Zeit haben, die Zeitung zu lesen. Die Auflage der FAS lag im ersten Quartal nach Zahlen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) bei fast 222 000, davon sind gut 151 000 Abos.

 

Die Zustellung von gedruckten Zeitungen ist in vielen Regionen Deutschlands für die Medienhäuser immer mehr eine finanzielle Belastung. Grund sind insgesamt sinkende Auflagen von Zeitungen und Zeitschriften, die Zahl der Abonnenten geht zurück. Trotzdem sollen gedruckte Presseprodukte weiterhin bis in jedes Dorf geliefert werden. Zeitungshäuser klagen auch über gestiegene Kosten etwa durch den Mindestlohn für Zusteller.

 

Die Corona-Krise hat den FAZ-Angaben zufolge im Digitalen positive Effekte gezeigt: Die Zugriffe auf die Webseite erhöhten sich im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 52 Prozent auf 490 Millionen Visits. Das im Herbst 2018 eingeführte Digital-Abo F+, das die Artikel hinter der Bezahlschranke freilegt, hat im ersten Halbjahr einen Anstieg um 78 Prozent auf gut 55 000 Abos verzeichnet.

 

Das Medienhaus strebt innerhalb von fünf Jahren an, die Zahl der Digitalauflage aller Produkte − das sind die Digitalausgaben der FAZ, FAS sowie das Digtal-Angebot F+ − von derzeit gut 158 000 auf mehr als 300 000 Abos quasi zu verdoppeln.

 

Zugleich geht das Haus für sich davon aus, dass die Folgen der Corona-Krise − unter anderem kämpft die Medienbranche mit Ausfällen bei Werbeerlösen − noch mindestens bis in das Jahr 2022 die Geschäftstätigkeit beeinflussen werden. Die verschärfte Lage in der Branche konnte man auch daran ablesen, dass die FAZ im Juni ihr Wochenmagazin einstellte.

 

Bei den Umzugsplänen des Hauses innerhalb Frankfurts geht es derweil voran. Am 9. September wird der Grundstein für das Bürogebäude mit neuen Räumen für Verlag und Redaktion gelegt. Die FAZ ist seit sechs Jahrzehnten am bisherigen Standort in der Bankenmetropole ansässig − für 2022 ist der Umzug geplant. Der Verlag will dort Mieter sein.

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