Vermischtes
Newsroom

Wie Top-Interviews gelingen – 5 Tipps

Wie Top-Interviews gelingen – 5 Tipps Wie Interviews in belasteten Situationen gelingen …

Wie Journalistinnen und Journalisten die Kontrolle abgeben und dennoch an den Kern der Geschichte kommen können, zeigt Marius Elfering in der „Journalisten-Werkstatt: Interviews sensibel führen“.

Berlin – Sensible Gespräche haben bessere Ergebnisse. Wie Interviews in belasteten Situationen gelingen, Menschen sich öffnen und so wertvolle Geschichten entstehen, zeigt die neue „Journalisten-Werkstatt“ von Marius Elfering. Er ist überzeugt, über sensible Gesprächsführung nachzudenken, lohnt sich öfter, als Journalistinnen und Journalisten vielleicht annehmen. Und er gibt unter anderem fünf Tipps, wie wir Kontrolle abgeben und dennoch an den Kern der Geschichte kommen.

 

1. Sorge für eine möglichst sichere Atmosphäre

Bevor ihr anfangt, vertieft ins Gespräch zu gehen, ist es wichtig, dass du eine möglichst gute Atmosphäre schaffst und dass sich dein Gesprächspartner sicher fühlt. Nimm dir Zeit beim Ankommen. Frage nach, ob die Person aufgeregt ist.

 

Eine weitere Frage, die sich immer lohnt: „Haben Sie einen Lieblingsplatz?“ Führe das Gespräch also, wann immer es geht, in einem möglichst vertrauten Rahmen. Gib Entscheidungen ab, nimmt dir die Zeit, dass noch in Ruhe Tee oder Kaffee gekocht wird. All das hilft, Vertrauen und Sicherheit zu schaffen. Vielleicht braucht dein Gesprächspartner auch eine Person, die mit im Raum oder in der Wohnung ist. Schalte die Mikros erst an, wenn ihr beide so weit seid, kündige dies an und mache so klar: Jetzt geht es los!

 

2. Gib Verantwortung beim Gesprächsverlauf ab

Egal, ob du mit konkreten Fragen arbeitest oder Themenkreise zum Gespräch mitbringst: Überwinde dich, im Interview Verantwortung abzugeben – und zwar an deinen Gesprächspartner. Das ist nicht leicht, aber die Wahrheit ist, dass er seine Geschichte am besten kennt. Er kennt die Wege, die ihr nehmen müsst, um sie zu verstehen.

 

„Wenn Sie Ihre eigene Geschichte erzählen, wie genau beginnen Sie dann?“ Das kann eine sehr wertvolle Frage sein. Sie eröffnet deinem Gegenüber die Möglichkeit, den Anfang zu machen, und nimmt direkt den Druck raus, weil du den Weg nicht vorgibst, sondern signalisierst, dass du bereit bist, ihn mitzugehen. Wichtige Rückfragen kannst du jederzeit stellen. Du kannst darum bitten, dass Szenen genauer beschrieben werden.

 

Themenfelder in den Raum werfen? Kein Problem! Aber achte darauf, dass dein Gesprächspartner einen gewissen Teil der Verantwortung erhält, wie er seine eigene Geschichte erzählt. Es wird das Ergebnis besser und authentischer machen.

 

3. Plane Pausen ein

Wenn du tief in die Geschichten deines Gesprächspartners einsteigst, kann das dauern. Interviews, die mehrere Stunden  in Anspruch nehmen, sind dann keine Seltenheit. Im Bestfall hast du dein Gegenüber darauf vorab schon vorbereitet. Wenn du während des Gesprächs merkst, dass die Person hadert, zögert, sich schwertut, weiter zu erzählen, biete ganz offensiv Pausen an.

 

Überlasse die Gestaltung der Pausen den Gesprächspartnern. Einige wollen vielleicht mit dir nach draußen und frische Luft schnappen. Andere möchten vielleicht kurz allein sein. Wiederum andere sprechen darüber, wie sie die Situation wahrnehmen, erzählen dir Dinge, die nicht zur Veröffentlichung bestimmt sind.

 

Deshalb gilt hier auch: Das, was in der Pause gesagt wird, bleibt in der Pause, solange ihr es nicht anders vereinbart. Du wirst merken, dass viele Gesprächspartner es schätzen, wenn du auf die Atmosphäre während des Gesprächs achtest und bewusst Auszeiten vorschlägst oder ihr diese zuvor sogar vereinbart.

 

4. Nimm bei schwierigen Stellen Druck raus

5. Plane Cool-down-Zeit ein

Zu den Tipps

 

  • Die Situationen
  • Die Vorbereitung
  • Die Psychologensicht
  • Das Gespräch
  • Die Betroffenen
  • Der Abschluss 

Zur „Journalisten-Werkstatt