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"BZ Berlin" und "Bild" kommen ab November aus einer Redaktion

Ab diesem November kommen "BZ" und "Bild" Berlin aus einer Redaktion. Bis zu 50 Mitarbeiter müssen gehen.

Berlin - Wie Axel Springer heute offiziell mitteilt, sollen bei den Blättern so die Kräfte gebündelt werden, sie "stellen sich damit für die Herausforderungen der Digitalisierung neu auf". Die Online-Bereiche "der Titel werden komplett zusammengeführt und die "BZ" übernimmt die Redaktionssysteme von "Bild" für die Produktion der gedruckten Zeitung und für den Internet-Auftritt", heißt es in einer Presseaussendung.

Los soll es ab November 2013 gehen, am 3. November darf dafür die "BZ" Berlin vom Kurfürstendamm zurück in das Axel-Springer-Haus nach Kreuzberg ziehen. Laut Axel Springer behalten beide Titel trotz der engen Zusammenarbeit "ihre publizistische Eigenständigkeit". Ein Sprecher erklärte inzwischen, dass durch die Zusammenlegung bis zu 50 Stellen bei beiden Titeln wegfallen.

 

Als digitale Offensive präsentiert Axel Springer die neue BZ-/Bild-Einheit in Berlin.

 

Mit der Zusammenführung der beiden Zeitungen gibt es erneut eine Titelanhäufung im Führungsteam, wie es nur Axel Springer kann:

1. Kai Diekmann, Chefredakteur von "Bild" und Herausgeber aller "Bild"-Titel, wird auch Herausgeber der "BZ Berlin".

2. Peter Huth, Chefredakteur der "BZ Berlin", wird zusätzlich Stellvertreter von Kai Diekmann bei der "Bild"-Zeitung.

3. Michael Pagel, stellvertretender Chefredakteur der "BZ Berlin", wird zusätzlich Redaktionsleiter der "Bild" Berlin.

4. Miriam Kregel, Redaktionsleiterin von "Bild" Berlin, wird zusätzlich stellvertretende Chefredakteurin der "BZ Berlin".

Die "BZ Berlin" hat laut IVW eine verkaufte Auflage von 129.070 verkauften Exemplaren (2/2013). 

Inzwischen hat der Deutsche Journalisten-Verband Axel Springer aufgefordert, die Umstrukturierungen ohne einen Abbau journalistischer Arbeitsplätze durchzuführen. „Synergien zwischen einzelnen Titeln ohne den Verlust von Jobs und Meinungsvielfalt können sinnvoll sein“, sagte

DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken, „neue Strukturen mit dem Ziel zu schaffen, Redakteursstellen zu streichen, wäre aber nicht akzeptabel.“

Als problematisch bezeichnete Konken einen möglichen Verlust der Pressevielfalt in Berlin: „Wir erwarten von Springer, dass sich BZ und Bild Berlin auch künftig inhaltlich unterscheiden.“

Der Berliner Zeitungsmarkt gilt als der umkämpfteste und vielfältigste Zeitungsmarkt im deutschsprachigen Raum. Neben "Bild" und "BZ Berlin" erscheinen aus dem Axel Springer Verlag "Die Welt", "Berliner Morgenpost" in der Hauptstadt, weitere Berliner Tageszeitungen sind das "Neue Deutschland", "taz", "Berliner Zeitung", "Berliner Kurier", "Der Tagesspiegel" und "Junge Welt".

 Bülend Ürük

Newsroom.de-Hinweis: In einer ersten Fassung hatten wir geschrieben, die Auflagenzahlen der "BZ Berlin" würde nicht mehr alleine bei der IVW ausgewiesen werden. Das ist nicht richtig. B.Ü.