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Axel Springer SE: Wolfgang Reitzle wird Aufsichtsratsvorsitzender

Langsamer Abschied - bei Axel Springer SE werden schon jetzt die Weichen für die Zukunft gestellt. Der Nachfolger von Giuseppe Vita, seit 2002 Vorsitzender des Aufsichtsrates von Axel Springer, steht fest. Nach NEWSROOM-Infos übernimmt der erfahrene Top-Manager Wolfgang Reitzle. Von Bülend Ürük.

Berlin - Vita, seit 2001 Mitglied im Aufsichtsrat von Axel Springer, hat die Höhen, aber auch die Tiefen des Unternehmens miterlebt. Und Mathias Döpfner, seit 2002 Vorstandsvorsitzender des deutschen Medienhauses, stets den Rücken freigehalten.

Giuseppe Vita, 1935 auf Sizilien geboren, hat Medizin in Rom studiert. Nach zwei Jahren als Facharzt für Radiologie in Rom, zog es ihn 1962 zuerst an die Universität Mainz, ab 1964 war er für die Schering AG (heute Bayer AG) tätig, von 1989 bis 2001 als Vorstandsvorsitzender.

Der Lebenslauf des zukünftigen Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Reitzle liest sich nicht weniger illuster.

Reitzle, 1949 in Neu-Ulm geboren, hat Maschinenbau und Wirtschaftswissenschafen an der Technischen Universität München studiert. Wie Giuseppe Vita wurde auch Reitzle summa cum laude promoviert, allerdings im Fach Metallphysik. Reitzle war für BMW (Entwicklungsvorstand) und die Ford-Gruppe (Vorstandsvorsitzender der Premiummarken) verantwortlich. 2002 kam er in den Vorstand des deutschen Gas- und Technikkonzerns Linde, 2003 übernahm er den Vorstandsvorsitz, den er im Mai 2014 niederlegte.

Gemeinsam mit Friede Springer und Lothar Lanz bilden Wolfgang Reitzle und Guiseppe Vita schon jetzt das Präsidium des Aufsichtsrates. Dieses Gremium ist unter anderem für verlegerische und journalistische Angelegenheiten sowie für Fragen der Strategie und der Finanzplanung zuständig.

Dem Mediengeschäft ist Wolfgang Reitzle auch privat schon lange verbunden. Seit 2001 ist er mit der Fernsehjournalistin Nina Ruge verheiratet.

Noch steht nicht fest, wann genau Vita die Amtsgeschäfte an Reitzle übergeben wird. Anders als andere Aktiengesellschaften hat der Medienkonzern keine feste Altersobergrenze für seine Kontrolleure.

Bei Axel Springer wird gegenüber Newsroom.de betont, dass Giuseppe Vita nicht amtsmüde sei und man davon ausgehe, dass der italienische Top-Manager seine Verpflichtung im Aufsichtsrat erfüllen werde.

Der Aufsichtsrat von Axel Springer besteht aus neun Personen, die im Frühjahr auf der Hauptversammlung in Berlin gewählt wurden. Die Amtsperiode beträgt offiziell fünf Jahre. Mitglieder des Aufsichtsrats sind Friede Springer, "Trumpf"-Geschäftsführerin Nicola Leibinger-Kammüller, Wolfgang Reitzle, Giuseppe Vita, Rechtsanwalt Oliver Heine, die  früheren Springer-Vorstandsmitglieder Rudolf Knepper und Lothar Lanz, der argentinische Unternehmer Martin Varsavsky sowie der Soziologe Wolf Lepenies,

Bülend Ürük