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Pressefreiheit: Internationale Medienhilfe beklagt den Tod von mehr als 30 Journalisten

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden weltweit bereits mehr als 30 Journalisten wegen ihres Berufs getötet - hinzu kommen hunderte verletzte, attackierte und inhaftierte Medienmacher, meldet die Internationale Medienhilfe (IMH).

Berlin - "Damit hat sich die Lage gegenüber den Vorjahren nicht verbessert. Es ist damit zu rechnen, dass im gesamten Jahr 2012 deutlich über 60 Journalistenmorde (ähnlich wie 2011) zu beklagen sind", erklärt Björn Akstinat von der Internationale Medienhilfe (IMH), die als bedeutendste Organisation für Minderheitenmedien gilt und in diesem Rahmen kontinuierlich die Pressefreiheit weltweit beobachtet.

Als gefährlichste Regionen für Presse- und Rundfunkmitarbeiter gelten weiterhin islamische Länder und Lateinamerika.

Länderübersicht zu getöteten Journalisten im 1. Halbjahr 2012:

Bahrain: 1

Bangladesch: 2

Brasilien: 3

Indien: 1

Indonesien: 1

Irak: 1

Libanon: 1

Mexiko: mindenstens 5

Nigeria: 1

Pakistan: 1

Somalia: 6

Syrien: mindestens 10

Thailand: 1

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insgesamt mindestens 34 Tote

"Die Todesursachen sind ganz unterschiedlich: Journalisten kommen beispielsweise bei Kriegshandlungen ums Leben oder werden von auflauernden Killern gezielt ermordet. In Entwicklungsländern ist es möglich, Auftragskiller schon für weniger als umgerechnet 50 Euro anzuheuern", so Björn Akstinat.

Deutschland gehört zu den Ländern mit dem höchsten Grad an Presse- bzw. Meinungsfreiheit. Von staatlicher Seite gibt es kaum Einschränkungen. Medienmitarbeiter können dennoch oft nicht frei und neutral berichten, da sie Angst vor Angriffen von Islamisten, Rechts- bzw. Linksextremisten haben oder teils Druck von Vorgesetzten und Werbekunden ausgesetzt sind, hat die Internationale Medienhilfe herausgearbeitet.

Eine Gefahr für wahrheitsgemäßen Journalismus inmitten der Medienszene ist vielen Bürgern kaum bewusst: Bei west- und ostdeutschen Medien sollen immer noch zahlreiche unentdeckte ehemalige Stasi-Spione arbeiten. "Dass diese auch nach der Wende weiter versuchen, Nachrichten zu manipulieren, bestätigte der Fall eines enttarnten Redakteurs bei der „Berliner Zeitung“, der Negativ-Berichterstattung über DDR-Aufklärer unterstützte", erklärt Björn Akstinat.

Bezüglich des EU-Auslandes machte in den vergangenen Monaten besonders die restriktivere Mediengesetzgebung in Ungarn Schlagzeilen. Speziell bei dortigen Minderheitenmedien wurden Einschränkungen befürchtet. Wie sich jetzt gezeigt hat, wurden diese Befürchtungen bislang nicht Realität.

Die Fokussierung der Berichterstattung auf die Situation in Ungarn verhinderte leider den Blick auf ein anderes Land: Frankreich.

Dort werden Medien in Minderheitensprachen im europäischen Vergleich stark benachteiligt und bei der Arbeit behindert. So wurde beispielsweise die Presse in Bretonisch oder Deutsch fast vollkommen zugrunde gerichtet.

Am Jahresanfang musste die letzte deutschsprachige Tageszeitung im Elsass aufgeben.