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„Handelsblatt“ legt nach: Verschwieg früherer dapd-Eigentümer Verkauf von Wertpapieren?

Das „Handelsblatt“ legt nach im Fall des früheren Eigentümers der im vergangenen Jahr eingegangenen Nachrichtenagentur dapd.

Düsseldorf -  Laut dem „Handelsblatt“ weitet sich die Affäre um die Aktiengeschäfte von Peter Löw, früher Eigentümer von dapd, aus: „Nach Informationen des Handelsblatts hat der ehemalige Aufsichtsratschef der Gigaset AG nicht nur zwei Jahre zu spät Verkäufe eigener Aktien des Unternehmens gemeldet und damit gegen die Insiderregeln der Deutschen Börse verstoßen. Löw verschweigt offenbar bis heute den wahren Umfang seiner Geschäfte mit Gigaset-Wertpapieren.“

Das schreibt das „Handelsblatt“-Investigativ-Team Sönke Iwersen und Jan Keuchel, die Autoren notieren sogar: „Der millionenschwere Finanzinvestor und gläubige Katholik Löw scheint die Wahrheitspflicht am Kapitalmarkt offenbar nicht ernst zu nehmen.“

„Die dubiosen Deals des Peter Löw“, so der Titel des Beitrags, ist dem „Handelsblatt“ einen Anreißer auf der Titelseite wert. Laut dem „Handelsblatt“-Bericht legen „Indizien nahe, dass er bis heute den wahren Umfang seiner Geschäfte mit Gigaset-Wertpapieren verschweigt“.

Wie Autor Sönke Iwersen, Chefredakteur von „Handelsblatt  Live“ und Leiter der Investigativen Recherche beim „Handelsblatt", auf Twitter mitteilt, hat es vor dem Bericht ein wochenlanges „Tauziehen mit den Anwälten“ gegeben.

Das Unternehmen Gigaset, das sich auf den Vertrieb von Telekommunikationseinrichtungen konzentriert, firmierte bis 2010 unter dem alten Namen Arques Industries als Beteiligungsgesellschaft.

Von Ende November 2004 bis zum 22. Januar 2009 war der Deutsche Depeschendienst (aus der später die Nachrichtenagentur dapd entstand) eine Tochter des Unternehmens.

Im Januar 2009 übernahmen Peter Löw und sein Kompagnon Martin Vorderwülbecke die ddp-Holding in ihren Privatbesitz, das Ende von dapd war dann im Frühjahr 2013 besiegelt.

Bülend Ürük