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Wenn der Wind der Veränderung weht: Mitarbeiter als Botschafter

Wenn der Wind der Veränderung weht: Mitarbeiter als Botschafter

Welche Haltung brauchen Kommunikations-Chefs, wenn sie die Unternehmenskommunikation ein Stück weit öffnen, wenn sie loslassen und dezentrale Kommunikation durch Mitarbeiter nicht nur zulassen, sondern fördern? Diese Frage beschäftigte rund 40 Teilnehmer beim Arbeitskreis Interne Kommunikation, der sich am 25. Januar im Rahmen des DPRG-Takeoff in Berlin traf.

Wie dieses Loslassen und Fördern konkret aussehen können, schilderten Christian Bölling (Foto li.), Head of Corporate Communication bei MediaMarkt Saturn, und Christian Witt (Foto re.), Director Corporate Communications bei Breuninger, in ihren Impulsvorträgen.

Beispiel MediaMarktSaturn: Während Händler-Kommunikation zumindest früher eher zurückhaltend und verschwiegen war, setzt MediaMarktSaturn heute konsequent auf die Befähigung der eigenen Mitarbeiter als Markenbotschafter. Diese muss man gar nicht erfinden, sondern finden − denn natürlich sind auch von den 61.000 Mitarbeitern des Tech-Händlers viele von sich aus im Social Web aktiv. Christian Bölling wünscht sich, dass möglichst viele von ihnen zu „Social Media Helden“ werden und unterstützt sie unter anderem durch Promotion des Themas bei den Markt-Leitern, durch Guidelines, Content Curation und Tools.

Beispiel Breuninger: Auch hier wurden die Möglichkeiten für Mitarbeiter, aktiv zu kommunizieren, deutlich verbessert, wobei der Schwerpunkt bei Breuninger auf dem internen Austausch liegt. Zentrales Tool dabei ist eine Mitarbeiter App, die sowohl zentral gesteuerte Unternehmensnews als auch über 50 dezentral betriebene Content-Kanäle und zahlreiche interne Gruppen beinhaltet. Schon 3.000 der 5.500 Mitarbeiter nutzen freiwillig das Informationsangebot und die Interaktions- und Feedback-Möglichkeiten.

Und welche Haltung ist nun nötig für derartige Maßnahmen, die durchaus für einen Paradigmenwechsel in der Unternehmenskommunikation stehen? Mut und Gelassenheit sind nötig, da waren sich die Referenten einig. Mut, Neues zu wagen, und Gelassenheit bei Problemen und Widerständen. Letztlich ist es die gleiche Haltung, die in einem alten Sprichwort erkennbar wird: „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen.“ Die Rahmenbedingungen für Kommunikation haben sich gründlich geändert, die Erwartungen der Mitarbeiter ebenfalls. Der Wind der Veränderung weht also in den Unternehmen − für die Beispiele ihrer Windmühlen bekamen Christian Bölling und Christian Witt am Ende viel Applaus von den Arbeitskreis-Besuchern.

Autor: Christian Buggisch (Leiter Corporate Publishing Datev eG) leitet zusammen mit Andrea Montua (Montua & Partner) den DPRG-Arbeitskreis Interne Kommunikation, Change und Leadership Communication

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