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dpa

Dutzende Redaktionsstellen fallen bei Zeitungen im Südwesten weg

Die „Stuttgarter Zeitung“, „Stuttgarter Nachrichten“ und weitere Zeitungen bauen bis 2027 rund 15 Prozent ihrer Redaktionsstellen ab. Wie das geschehen soll.

Stuttgart (dpa) − Die „Stuttgarter Zeitung“, „Stuttgarter Nachrichten“ und weitere Zeitungen im Südwesten bauen bis 2027 rund 15 Prozent ihrer Redaktionsstellen ab. In dieser Zeit fallen damit insgesamt bis zu 45 Stellen weg, wie die Medienholding Süd mitteilte.

 

Derzeit gebe es in den betroffenen Redaktionen rund 300 Stellen. Pro Jahr sollen es bis 2027 jeweils etwa 15 Stellen weniger werden. Konkret geht es neben den Stuttgarter Tageszeitungen auch um die Blätter „Kreiszeitung Böblinger Bote“, „Eßlinger Zeitung“ und „Cannstatter Zeitung/Untertürkheimer Zeitung“.

 

Die Gewerkschaft Verdi sprach von einem strategischen Fehler und kritisierte, dass es bei den Stuttgarter Zeitungen schon in den vergangenen Jahren immer wieder Personalabbau gegeben habe. Die Rede war von einer Ausdünnung der Redaktionen.

 

Vorruhestandsmodell und Freiwilligenprogramm

Die Verlagsgruppe Medienholding Süd will die Stellenstreichungen mit einem Vorruhestandsmodell und einem Freiwilligenprogramm erreichen. Zudem sollen Stellen von Mitarbeitern, die regulär in die Rente gehen, nur teilweise nachbesetzt werden.

 

Kostensteigerungen und weniger Umsätze mit gedruckten Zeitungen

Der Arbeitgeber begründet den Stellenabbau mit Kostensteigerungen etwa beim Mindestlohn, Personal und Energie. Die Medienholding Süd verwies auch darauf, dass die Umsätze mit gedruckten Zeitungen rückläufig seien. Die Investitionsfähigkeit solle erhalten bleiben, „um die strategisch wichtigen Bereiche − besonders die digitale Entwicklung − weiterhin zu fördern“.