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Sven Gösmann wird neuer dpa-Chefredakteur

Wechsel an der Redaktionsspitze der dpa: Sven Gösmann wird neuer Chefredakteur der größten deutschen Nachrichtenagentur. Er kommt voraussichtlich zum Jahreswechsel von der "Rheinischen Post".

 

Berlin (dpa) - Sven Gösmann wird neuer Chefredakteur der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Der bisherige Chefredakteur der "Rheinischen Post" wurde am Donnerstag einstimmig vom dpa-Aufsichtsrat zum Nachfolger von Wolfgang Büchner berufen. Gösmann (47) wird sein Amt bei dpa voraussichtlich zum 1. Januar 2014 antreten, wie das Unternehmen in Berlin mitteilte.

Büchner (47) wird nach rund vier Jahren an der Spitze der größten deutschen Nachrichtenagentur zum 1. September Chefredakteur des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" und von "Spiegel Online".

"Wir freuen uns, mit Sven Gösmann wieder einen sehr erfahrenen Journalisten für die Leitung der dpa-Redaktion gefunden zu haben", sagte der Vorsitzende des dpa-Aufsichtsrates, Karlheinz Röthemeier.

Bis zu Gösmanns Amtsantritt werden der Stellvertretende Chefredakteur Michael Ludewig und Roland Freund als Chef Inland das redaktionelle Tagesgeschäft weiterführen. Am 1. September 2013 wird außerdem Isabelle Arnold als Geschäftsführende Redakteurin in die dpa-Chefredaktion eintreten.

Der gebürtige Mündener Gösmann ist seit 2005 Chefredakteur der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Zuvor war er stellvertretender Chefredakteur der "Bild"-Zeitung, Politikchef der "Welt am Sonntag" und Landeskorrespondent der "Braunschweiger Zeitung" sowie des "Weser-Kuriers" in Hannover. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren die "Welt" und die "Berliner Morgenpost". Gösmann studierte Politikwissenschaft in Berlin.

"Ich empfinde die Berufung zum Chefredakteur der dpa als ebenso große Ehre wie Herausforderung", sagte Gösmann. Die dpa habe sich unter Chefredakteur Büchner und Geschäftsführer Michael Segbers zu einem kundenorientierten Dienstleister im Nachrichtengeschäft entwickelt. "Diesen positiven Trend möchte ich verstärken und dabei ein besonderes Augenmerk auf den Ausbau des Plattform-Charakters der Agentur legen. Gleichzeitig gilt es, gerade im dynamischen Nachrichtenmarkt der digitalen Welt höchste Sorgfalt mit technischer Innovationsführerschaft zu verbinden."

Neuer Chefredakteur bei der "Rheinischen Post" wird Michael Bröcker (36), bislang Leiter der Berliner Parlamentsredaktion des Blatts. "Mit Michael Bröcker wird einer der führenden Berliner Journalisten, der in unserem Hause seinen Weg gemacht hat, unsere Medienangebote weiterentwickeln", erklärten Felix Droste, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Rheinische Post Mediengruppe, und Karl Hans Arnold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Rheinische Post Mediengruppe.

Droste und Arnold dankten Gösmann für seine Arbeit. "Er hat die "Rheinische Post" über das Verbreitungsgebiet hinaus zu einer meinungsbildenden, geschätzten Tageszeitung weiterentwickelt."

Röthemeier erinnerte daran, dass die Herausforderungen für die Medien in Deutschland - und damit für die dpa - nicht geringer würden. "Umso wichtiger ist es, mit Sven Gösmann einen Chefredakteur zu haben, der die Bedürfnisse der Kunden genau kennt und seine Innovationsbereitschaft und Tatkraft in den vergangenen Jahren in seinem eigenen Haus erfolgreich unter Beweis gestellt hat." Nach der herausragenden Arbeit von Büchner werde diese Neubesetzung die journalistische Qualität und Zukunftsfähigkeit der Agentur konsequent weiterentwickeln.

Aus Sicht des Vorsitzenden der dpa-Geschäftsführung, Michael Segbers, spricht es für den hohen journalistischen Anspruch und den guten Ruf der dpa, dass mit Gösmann ein so angesehener Journalist als neuer Chefredakteur verpflichtet werden konnte. "Ich bin überzeugt, dass er die Redaktion erfolgreich weiterentwickeln wird. Ihm wird es gelingen, die Wünsche und Anforderungen unserer Eigentümer und Kunden bestens zu erfüllen - sowohl auf dem Print-Markt, bei den elektronischen Medien und Online als auch auf den immer wichtiger werdenden neuen Märkten wie Unternehmen und Institutionen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit."

Büchner war seit Anfang 2010 dpa-Chefredakteur, Mitte 2009 war er zu der Nachrichtenagentur gekommen. Unter seiner Führung bekam die dpa-Redaktion neue Strukturen. So wurde die Zentralredaktion in der Hauptstadt gebündelt und neu organisiert. Zudem setzte die dpa verstärkt auf Kundennähe, Transparenz und Multimedia-Angebote. Für seine Leistungen beim Umbau der Agentur in einem stark umkämpften Markt erhielt Büchner mehrere Branchen-Auszeichnungen. Zwei Mal wurde ihm vom "medium magazin" der Titel "Chefredakteur des Jahres" (2010/2012) verliehen.

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