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Neue «Emma»-Chefredakteurin Lisa Ortgies - Mutter und verheiratet

Sie passt auf den ersten Blick nicht in das Bild einer kämpferisch aufgelegten Feministin.

Köln/Hamburg (dpa) - Sie passt auf den ersten Blick nicht in das Bild einer kämpferisch aufgelegten Feministin: Lisa Ortgies, neue Chefredakteurin der Frauenzeitschrift «Emma», ist verheiratet mit einem Unternehmensberater und Mutter von zwei Kindern. Aber bei näherem Hinsehen wird klar, dass die 41-Jährige für ihren neuen Job prädestiniert ist. Die Journalistin Ortgies schrieb bereits Kolumnen für «Emma», moderiert gegenwärtig noch das WDR-Magazin «frau tv» und schrieb das Buch «Pinkeln im Stau», eine Art Überlebenstrainer für Frauen in schwierigen Situationen.

Doch ihre ersten beruflichen Gehversuche ließen noch nicht erahnen, dass Lisa Ortgies einmal die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer in ihrer Funktion als «Emma»-Chefredakteurin beerben würde. Geboren in Quakenbrück (Niedersachsen), ging sie als Au-pair-Mädchen in die USA, der Liebe wegen nach Paris, arbeitete als Stewardess, bevor sie ein Studium der Psychologie aufnahm - Kontakte zur Asta- Frauengruppe inbegriffen. 1994 hängte Ortgies ihr Studium an den Nagel und begann eine Journalisten-Ausbildung an der Hamburger Henri- Nannen-Schule.

Trotz fundierter Ausbildung gelangte Ortgies lediglich zufällig zum Medium Fernsehen: Weil beim privaten Stadtsender Hamburg 1 die Schwangerschaftsvertretung der Nachrichten-Moderatorin ausfiel, nahm die blondgelockte junge Frau auf dem Stuhl des Nachrichten-Anchors Platz. Es dauerte nicht lange, bis der Westdeutsche Rundfunk auf sie aufmerksam wurde. 1997 übernahm sie «frau tv» - zunächst an der Seite von Inge von Bönninghausen, seit 1999 alleine. Anfang nächsten Jahres wird damit Schluss sein, denn der WDR hält ihre neue Funktion mit der Moderation von «frau tv» für «nicht vereinbar».