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"Manager Magazin" verliert Klaus Boldt: "Bilanz" Deutschland erscheint ab 2014

Das "Manager Magazin" verliert seinen wichtigsten Autoren. Klaus Boldt, Großmeister des geschriebenen Floretts, verlässt nach über 17 Jahren die Wirtschaftszeitschrift.

Berlin - Klaus Boldt, 55 Jahre, geht zu Axel Springer. Dort soll er ab spätestens Frühjahr 2014 Chefredakteur von "Bilanz" werden.

Die deutsche Ausgabe des Schweizer Wirtschaftsmagazins soll als Beilage zur "Welt" erscheinen. Lob gibt es vorab von Springer-Vorstand Jan Bayer: „Klaus Boldt steht für herausragende investigative Unternehmensberichte. Die Welt-Gruppe freut sich auf einen der profiliertesten Journalisten der Wirtschaftspresse."

 

Verlässt New York für Axel Springer: Klaus Boldt wird 2014 Chefredakteur von "Bilanz" in Deutschland.

 

Der Kosmopolit Boldt arbeitet seit 2001 als New-York-Korrespondent für das "Manager Magazin", schwerpunktmäßig hat er sich um Beiträge aus der Medien- und Werbewelt gekümmert. Als Geschäftsführender Redakteur der jährlichen Milliardärs- und Millionärsliste "Die 500 reichsten Deutschen" hat er das erfolgreichste "Manager-Magazin"-Sonderprodukt überhaupt geprägt und von New York aus gemanagt.

Klaus Boldt (Foto) studierte Wirtschaftsgeschichte, Germanistik, Politik- und Theaterwissenschaften in Hamburg und München. Er lebte vier Jahre lang als freier Journalist in Paris, war später Redakteur und Ressortleiter bei "Text intern".

Boldts schärfste Waffe ist das Wort, seine Kontakte in die deutsche und internationale Wirtschaft sind enorm, er ist exzellent verzahnt, seine Sprache ist wortgewaltig und außergewöhnlich, seine Stücke sind pures Lesevergnügen, investigativ und geschliffen.

"Deutsche Zeitungen und Zeitschriften sind wahrscheinlich besser als 90 Prozent aller weltweit erscheinenden Blätter. Der hiesige Vertrieb ist exzellent, die Blätter sind hervorragend gedruckt, sie sind größtenteils sehr gut geschrieben und haben eine sehr gutes Layout. Eigenartigerweise sind deutsche Medienmanager in der Regel so dämlich wie überall, sie sind anfällig für Trends und Moden wie fünfzehnjährige Mädchen. Wie der Übergang zur digitalen Medienwelt gemanagt wurde, war und ist einfach lächerlich und hat meinen Glauben an die Fähigkeiten dauerhaft beschädigt", hatte Klaus Boldt in einem Interview mit Newsroom.de im November 2011 erklärt.

Jetzt erhält Klaus Boldt an verantwortlicher Stelle die Möglichkeit, Wirtschaftsjournalismus der Zukunft zu prägen.

Für Axel Springer bietet sich nun die Gelegenheit, das journalistische Profil seiner "Welt"-Gruppe noch stärker zu prägen.

Der Ruf von Boldt nach Berlin beruhigt die Zweifler im Haus, die in den vergangenen Monaten erleben mussten, wie scheinbar unemotional Axel Springer sich von Printtiteln verabschiedet hat, die das Fundament des Medienhauses gebildet haben.

Bülend Ürük